Liebe Anwesende, ich freue mich sehr, dass ich heute die Gelegenheit habe, ein paar Worte zum Thema Sexarbeit und Feminismus mit euch zu teilen. Zunächst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich heute nicht persönlich bei euch sein kann. Die Anfrage kam leider recht kurzfristig, aber ich freue mich dennoch sehr, meinen Beitrag auf diese Weise leisten zu können.

Ich bin Feministin und Sexarbeiterin und ich denke, es ist wichtig zu betonen, dass diese beiden Identitäten nicht in Konflikt miteinander stehen. Im Gegenteil, ich sehe es als einen wichtigen Teil meines feministischen Engagements an, für die Rechte und Anerkennung von Sexarbeiter:innen zu kämpfen.

Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V. (BesD) setzt sich genau dafür ein. Wir wollen, dass Sexarbeit als Beruf anerkannt und respektiert wird und dass alle Sexarbeiter:innen die gleichen Rechte und Schutzmaßnahmen genießen wie Menschen in anderen Berufen. Dabei geht es auch um den Schutz vor Ausbeutung und Gewalt, aber auch um den Zugang zu Gesundheitsversorgung und sozialer Absicherung.

Leider gibt es immer noch viele feministische Bewegungen, die sich gegen Sexarbeit aussprechen und Sexarbeiter:innen stigmatisieren. Ich denke jedoch, dass wir als Feminist:innen uns dafür einsetzen sollten, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer Berufswahl oder ihrem Lebensstil, die gleichen Rechte und Freiheiten genießen können.

Ich hoffe, dass ich euch ein wenig Einblick in meine Perspektive als Feministin und Sexarbeiterin geben konnte. Ich bedanke mich nochmals für die Gelegenheit, hier heute sprechen zu dürfen und würde mich sehr über neue Kontakte und den Austausch mit euch freuen. Vielen Dank.